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Wie ich zum Pechklauben kam

Im Mürztal ist es nicht einfach, keinen Wald vor Augen zu haben. Schließlich zählt unsere Region zu einer der waldreichsten in ganz Österreich. Und so kam es, dass ich schon seit vielen Jahren meine Freizeit gerne im Wald verbringe. Seit gut zwei Jahren hat sich das mehr und mehr gesteigert und aus einer Freizeittaktivität wurde eine Leidenschaft. Leidenschaft  gepaart mit Bewunderung und Faszination für das Ökoystem Wald, das so effizient und nachhaltig wirtschaftet wie sonst nichts auf der Erde. Wo jedes Lebewesen seinen Platz bekommt und das Gemeinsame vor dem Konkurrierenden steht. 

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Die Inspiration

Parallel zu meinen Waldwanderungen habe ich viele Bücher über Wald und Bäume gelesen. Im April des vorigen Jahres hielt ich das Buch "Strategien der Natur" von Erwin Thoma in Händen. Meine Aufmerksamkeit fiel auf ein Kapitel, das sich dem Thema Baumharz und in weiterer Folge auch der Pechsalbe widmete.  Ich staunte nur so, was dieses "Wundermittel" Harz so konnte. Durch meine Ausbildung als Landschaftsgärtner wußte ich, dass es als Wundverschlussmittel dient. Aber das Harz der Bäume hat soviel mehr zu bieten. Ich las das Buch zu Ende und stellte es wieder ins Regal. Der Gedanke an diese vermeintliche Wundersalbe ließ mich jedoch nicht mehr los.

Der Versuch

Und so kam es, daß ich bei meinem nächsten Waldgang etwas vom "Gold der Bäume" mitnahm. Ich holte Olivenöl aus dem Keller, besorgte mir von einem befreundeten Imker Bienenwachs und begab mich in die Werkstatt, um den ersten Tiegel Pechbalsam herzustellen. Der Duft von warmem Öl und dem Fichtenharz war unwiderstehlich. Nach dem Erkalten probierte ich es aus und war auch von der Wirkung angetan - ich glaubte es kaum, aber es half.

Kurze Zeit darauf rührte ich die nächsten Tiegeln und verteilte sie in meiner Familie und an meine Freunde. Wieder mit dem Ergebnis, dass es bei sämtlichen Anwendungen zu einer schnelleren Heilung oder einer deutlichen Verbesserung kam.

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Die Chance

Zufall oder nicht - jedenfalls erzählte mir ein guter Freund von einer Messe in Mürzzuschlag, bei der regionale Anbieter selbst Gemachtes feilbieten. "Soll ich da mitmachen?" oder "Wird es  von den Menschen angenommen?", ging mir durch den Kopf.

 

Ich dachte mir, "Wenn es bei mir hilft, meiner Familie und meinen Freunden, dann kann es allen helfen." und sagte zu. Mein Produkt wurde von den Messebesuchern gut angenommen. Vor allem ältere Menschen waren begeistert, dass es sowas wieder gibt. Viele kennen die Pechsalbe noch aus ihrer Kindheit.  Es fanden sich aber auch etliche jüngere Abnehmer.

Der Weg

Gestärkt durch viele positive Reaktionen fasste ich den Entschluss, ein Gewerbe zur Erzeugung kosmetischer Produkte anzumelden und den Mürztaler Pechbalsam zu verkaufen. Es folgten Gespräche mit der Wirtschaftskammer und ich nahm Kontakt mit Frau Dr. Doris Plank in Graz auf. Von ihr erhielt ich die Produktinformationsdatei mit den Sicherheitsbewertungen aller Zutaten. Ich habe viel an der richtigen Rezeptur gefeilt, um nach einigen Versuchen ein Spitzenprodukt zu erzeugen. Nach einem arbeitsreichen Sommer hat Peter's Pechwerkstatt am 01. November 2021 seine Tore geöffnet.

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