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"Nimm' wenig von vielen!"

Ich arbeite mit dem Wald und den Bäumen. Wenn ich durch die Wälder wandere, um das kostbare Harz zu sammeln, gehe ich mit größter Sorgfalt vor, um die Fichtenbäume nicht zusätzlich zu verletzen. Es kommt niemals ein Messer zum Einsatz. Nur so kann ich ausschließen, die Wunde nicht zusätzlich zu vergrößern. Des öfteren taucht die Frage auf, ob ich denn mit Säge oder Hacke bewaffnet durch die Wälder ziehe und Bäume anschneide oder verletze, um so an das wertvolle Harz zu kommen.  Die Frage kann ich mit ruhigem Gewissen mit "nein" beantworten. Ich verwende ein selbst zurecht geschnitztes Stück Fichtenholz und kratze das Gold des Waldes behutsam ab. 

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Die Fichten produzieren fast immer mehr Harz als sie selbst zum Verschließen einer Wunde brauchen. Und den überschießenden Teil überlassen sie mir. Das können goldene Harztropfen sein, die sich ihren Weg über den mächtigen Stamm bahnen. Oder kleine "Harzblasen", die bereits ausgehärtet sind und darauf warten, gepflückt zu werden. Mein Motto lautet,"Nimm wenig Harz von vielen Fichten!" und nicht umgekehrt. Diese Übereinkunft steht auf keinem Papier - sie gilt zwischen dem Wald und mir.

 

Letzten Endes bin ich nur kurz zu Gast. 

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